Wie bekomme ich einen Kleingarten?

Wie bekomme ich einen Kleingarten?

 

Einen Kleingarten pachten - das ist einfacher, als mancher denkt. Doch die Entscheidung für einen Kleingarten will sorgfältig durchdacht sein, prägt sie doch entscheidend das zukünftige Leben der ganzen Familie. Zur Entscheidungshilfe hier ein paar Fragen, die sich angehende Kleingärtner bzw. Kleingärtnerinnen zunächst unbedingt stellen sollten:

 

  • Habe ich Lust, im Kleingarten zu arbeiten?
  • Habe ich Freude an der Natur, will ich eigene Erträge aus dem Kleingarten?
  • Reicht meine Freizeit für die Anforderungen, die der Kleingarten stellt?
  • Werden mein Partner, meine Kinder gerne mitmachen?
  • Kann ich mich in einen Verein integrieren?
  • Bin ich bereit, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen?


Alle Fragen mit "ja" beantwortet? Wunderbar! Dann könnte ein Kleingarten zu Ihnen passen.

 

Übrigens gibt es erhebliche Unterschiede zwischen einem Hausgarten hinter dem Eigenheim und einem Kleingarten. Hier wie da können Sie Ihre eigenen Gestaltungsvorstellungen verwirklichen; während jedoch im Hausgarten nur ihr eigener Geschmack Grenzen setzt, gibt es im Kleingärtnerverein eine Garten- und Bauordnung, die den gärtnerischen Freiraum dort begrenzt, wo Natur- und Umweltschutz oder die Gestaltung der Gesamtanlage es erfordern. Ein Kleingarten kommt also in erster Linie für all jene infrage, die nicht einen eigenen Hausgarten bewirtschaften können. Für viele Mieter von Geschosswohnungen ist der Kleingarten der ideale Ausgleich zur Wohnsituation. Er bietet weitaus mehr als ein großer Balkon. Im Kleingarten findet man Entspannung vom Stress im Arbeitsleben; er ist geeignet, der Freizeit einen Sinn zu geben. Bei der Erziehung der Kinder wirkt der Kleingarten meist ein Leben lang nach.


Wenn Sie zum Schluss gekommen sind, dass ein Kleingarten für Sie das Richtige ist und in Ihr Leben passt, dann sagen wir Ihnen hier, wie Sie vorgehen sollten, um den für Sie richtigen Kleingarten zu bekommen:


Wenden Sie sich an einen Kleingärtnerverein in Ihrer Nähe. Es ist sinnvoll, den Ihrer Wohnung am nächsten gelegenen Kleingärtnerverein zu wählen, denn so können Sie Ihren Kleingarten ohne PKW oder öffentliche Verkehrsmittel erreichen. Das spart Geld und schont die Umwelt.

Sie können sich mit einer schriftlichen Bewerbung um einen Kleingarten in die Interessentenliste des Kleingärtnervereins eintragen lassen. Bitte beachten Sie, dass Kleingärten nur an Vereinsmitglieder verpachtet werden können. Sie müssen also Mitglied sein, um Ihr Traumgärtchen pachten zu können.

Ist gerade ein Kleingarten verfügbar, wird er Ihnen zur Übernahme angeboten. Sagt Ihnen ein Kleingarten, der zur Verpachtung ansteht, zu, entscheidet der Vorstand des Kleingärtnervereins darüber, Sie als Mitglied in den Kleingärtnerverein aufzunehmen und mit Ihnen einen Pachtvertrag abzuschließen.

Die Pflanzen, die Laube und das, was Sie zur Gartenarbeit benötigen, übernehmen Sie in der Regel vom Vorpächter - gegen eine angemessene Entschädigung. Um allen sozialen Schichten die Übernahme eines Kleingartens zu ermöglichen, hat der Landesverband Rheinland der Kleingärtner Richtlinien erlassen, die sicherstellen, dass niemand übervorteilt werden kann. Die Wertermittlung übernehmen eigens geschulte Fachkräfte des Stadtverbands Moers der Kleingärtner e. V. .


Neben der einmaligen Zahlung für die übernommenen Gegenstände und Einrichtungen fallen natürlich auch laufende Zahlungen an:
 
a) die jährliche Pacht,
b) die Beiträge (Verein, Stadt-, Landes- und Bundesverband),

c) der Bezug der Verbandszeitschrift ist im Landesverbandsbeitrag enthalten,
d) die Versicherungen: (Laube: Feuer, Einbruch, Diebstahl),
e) das Wassergeld, nach individuellem Verbrauch,
f) die Stromkosten, nach individuellem Verbrauch.
 
Die jährlichen Gesamtkosten können zwischen 200,- Euro und 400,- Euro betragen und sind u. a. abhängig vom individuellen Strom- und Wasserverbrauch.

Die Kleingärtnergemeinschaft pflegt und unterhält die Gemeinschaftseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen. Kurz gesagt: Jeder muss mal ran, damit beispielsweise die Wege nicht zuwuchern - und alle profitieren von der gemeinsamen Arbeit. Die Mitglieder- versammlung legt fest, wie viele Gemeinschaftsstunden die Mitglieder leisten müssen. Dabei werden allerdings die persönlichen Fähigkeiten und Neigungen berücksichtigt. Wird die Gemeinschaftsarbeit nicht erbracht, kann ein Ersatzbetrag in Geld verlangt werden. Übrigens: Vorstandsarbeit ist auch Gemeinschaftsarbeit.

Ein Kleingarten verlangt Ihnen viel Zeit ab. Sie sollten möglichst ein paar Mal in der Woche nach Ihrem Kleingarten sehen. Schnell kann einem der Kleingarten unversehens im wahrsten Sinn des Wortes "über den Kopf wachsen". Ein Tipp: Immer ein bisschen Arbeit ist besser als ein Kraftakt. So wächst auch die Liebe zum Kleingarten und bleibt auf Dauer erhalten.

 

Auch wenn Sie keinerlei gärtnerische Vorbildung besitzen, ist dies kein Hindernis. Jeder Kleingärtnerverein hat einen oder mehrere ausgebildete Gartenfachberater, die Ihnen gerne zur Seite stehen. Durch Vorträge und praktische Anleitungen vor Ort können Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten jederzeit erweitern. Und im Übrigen haben Sie immer hilfsbereite Gartennachbarn, die Ihnen im Notfall auch mal zeigen, wie man die Harke hält.

Haben Sie auch jetzt noch Interesse an der Übernahme eines eigenen Kleingartens? Dann bewerben Sie sich! Wir freuen uns auf Sie als unsere neue Gartenfreundin bzw. unseren neuen Gartenfreund!

Sollten Sie keinen Kleingärtnerverein in Ihrer Nähe kennen, schauen Sie doch einfach hier nach freien Kleingärten in den Kleingärtnervereinen in Moers.